Über Türkisch
Türkisch ist eine ursprünglich aus Zentralasien stammende Sprache, die vor allem unter dem Einfluss des Persischen, Arabischen und Latein stand, und nach der Gründung der Türkischen Republik in 1923 modernisiert wurde. Heute sprechen etwa 75 Millionen türkische Bürger, ca. 5 Millionen türkeistämmige Zuwanderer in Europa, türkische Zyprioten und Minderheiten in Ost-Europa sowie im Nahen Osten, also insgesamt über 83 Millionen Menschen Türkisch. Als Hochtürkisch gilt der Istanbuler Dialekt.
Seit 1928 wird Türkisch in lateinischer Schrift geschrieben. Das besondere an dem Alphabet ist, dass jeder Buchstabe in einer einzigen Art und Weise geschrieben bzw. ausgesprochen wird. Das heißt, wenn man sich einmal gemerkt hat, wie man die 29 Buchstaben des Alphabets ausspricht, dann kann man eine türkische Zeitung richtig vorlesen, natürlich ohne die Bedeutung zu verstehen. Ein „v“ ist immer ein „v“, und um die Nationalität von Kafka zu benennen braucht man lediglich drei Buchstaben.
Das Ziel der 1928-Reform war, das Erlernen der Sprache für jeden Bürger möglichst einfach zu machen. Damit wurde vieles nach Regeln definiert. So wird die Mehrzahl zum Beispiel nur mit den Nachsilben „-ler“ und „-lar“ gebaut: „Hırvatlar“ bzw. „Slovenler“. Und wie man vielleicht merkt, gibt es auch dafür eine Regel, welche man einsetzt.
Das Problem für die Muttersprachler einer lateinbasierten Sprache ist, dass diese Regeln und die türkische Grammatik meist das Gegenteil davon darstellen, was man voraussetzt. Im Türkischen kann z. B. das Subjekt, also der „Täter“, ganz am Ende des Satzes zu hören sein. Oft muss man erst alles verlernen, was man weiß, und darin liegt die Schwierigkeit. Denn Türkisch an sich ist einfacher zu lernen als viele europäische Sprachen. Für Kinder, zum Beispiel.